Bayreuth wird zum Zentrum der Afrikawissenschaft
Die heutigen Bilder von Afrika sind ambivalent: Nach wie vor existiert die Vorstellung von einem ursprünglichen, zeit- und geschichtslosen und daher auch zukunftslosen Kontinent; was geschichtslos ist, kann auch keine Zukunft haben.
Auf der anderen Seite ist das Bild von Afrika als Kontinent der Kriege, Krisen und Katastrophen weit verbreitet, dessen Weg nur in eine apokalyptische Zukunft führen kann.
Zu diesen düsteren Zukunftsaussichten gesellt sich in jüngster Zeit ein anderes Bild: das vom „jungen“ Kontinent oder gar dem „jungen Zukunftskontinent“, dessen demografische und ökonomische Potenziale noch darauf warten, erschlossen zu werden. Bereits in der Phase der Dekolonisation beschworen afrikanische Politiker die Jugend ihrer Länder als die „Zukunft der Nation“.
Gemäß diesem Bild ist Afrika eine „Schatzkammer“, nicht nur für weltweit gesuchte Ressourcen wie Öl oder seltene Erden, sondern auch für menschliche Ressourcen und damit auch als Zukunftsmarkt.
Afrika wird zudem als „Laboratorium der Zukunft“ bezeichnet, weil es in ethnischer, sozialer oder politischer Hinsicht so vielfältig ist, unerwartete Antworten auf die Herausforderungen der Globalisierung gefunden hat und weil sich dort homogenisierende Tendenzen der Globalisierung nur wenig durchsetzen konnten.
Der Kongress der Vereinigung der Afrikawissenschaften vom 11. bis 14. Juni 2014 in Bayreuth setzt sich multidisziplinär sowohl mit der Ambivalenz dieser Bilder, ihrer Verbreitung und Reichweite, als auch mit ihrer Wirkung auf soziale Entwicklungen auseinander. Daher lautet das Kongressthema: „Zukunft Afrika“. Thematisiert werden sollen Entwicklungen und Veränderungen, Projektionen, Visionen und Zukunftsvorstellungen, die in je konkreten Konfigurationen in Afrika und über Afrika wirksam sind oder die es im Sinne einer Geschichte der Zukunft waren. Dies schließt auch die Trend- und Zukunftsforschung, die derzeitig weltweit Konjunktur hat, mit ein.
Eckdaten:
11.-14. Juni 2014
Universität Bayreuth
www.vad-ev.de
Anmeldung bis 31. Mai 2014
Studierende erhalten Vergünstigungen