Berlinale: „Félicité“ und „I Am Not Your Negro“ räumen ab
Mit starken Themen wie Emanzipation und Rassismus überzeugten auf der diesjährigen Berlinale zwei Filme mit afrikanischem, beziehungsweise afro-amerikanischen Hintergrund: Der Spielfilm „Félicité“ von Alain Gomis, sowie der Dokumentarfilm des Regisseurs Raoul Peck „I Am Not Your Negro“.
Am Samstag fand am Potsdamer Platz die diesjährige Gala zur Preisverleihung der Berlinale statt. Neben dem allseits bekannten Goldenen Bären wurden während der Filmfestspiele noch über 20 andere Auszeichnungen vergeben. Nicht nur Festival- und Pubikumspreise, sondern auch Auszeichnungen unabhängiger Jurys spielen dabei eine Rolle.
Das Rennen um den Großen Preis der Jury, einer der silbernen Bären, konnte dieses Jahr das Drama „Félécité“ für sich gewinnen. 2002 gewann der französisch-senegalesische Regisseur Alain Gomis mit seinem Spielfilmdebüt „L’Afrance“ bereits den silbernen Leoparden des Filmfestivals Locarno. Auch an der Berlinale nahm er schon einmal teil – 2012 war er mit der französisch-senegalesischen Produktion „Aujourd’hui“ im Wettbewerb vertreten.
„Félicité“ ist eine Koproduktion der fünf Länder Frankreich, Senegal, Belgien, Deutschland und Libanon und erzählt von der in Kinshasa lebenden Barsängerin Félicité, die nach einem Unfall ihres Sohnes verzweifelt versucht, Geld für eine Operation aufzutreiben. Der Film kann dabei sowohl bildlich, als auch erzählerisch, den Alltag vieler in der Demokratischen Republik Kongo lebenden Menschen nachvollziehen
Der für den Oscar als bester Dokumenatrfilm nominierte „I Am Not Your Negro“ von Raoul Peck lief dieses Jahr in der Berlinale Sektion „Panorama Dokumente“ und gewann dafür am Samstag den begehrten Panorama-Publikumspreis. Die Dokumentation basiert auf dem Manuskript „Remember this House“ des Schriftstellers James Baldwin und behandelt das Leben von Afroamerikaner_innen, mit besonderem Augenmerk auf die Freiheitskämpfer Martin Luther King Jr., Malcolm X und Medgar Evers.
Raoul Peck ist dem Berlinalepublikum schon länger bekannt: 2005 nahm er mit dem Film „Sometimes in April“ über den Völkermord in Ruanda an den Filmfestspielen in Berlin teil. Dieses Jahr war er gleich zweimal im Programm vertreten: Neben „I Am Not Your Negro“, war er auch in dem Film „ Le Jeune Karl Marx“ als Drehbuchautor involviert, der im Rahmen des Berlinale Special außer Konkurrenz gezeigt wurde.
Charlotte Hochegger