Berüchtigter Apartheid-Mörder wird begnadigt

Berüchtigter Apartheid-Mörder wird begnadigt

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Seit den achtziger Jahren war Eugene de Kock unter dem Apartheid-Regime Südafrikas bekannt als „Prime Evil“ („Größter Verbrecher“). Ende letzter Woche wurde seine Freilassung auf Bewährung von Justizminister Michael Masutha bekannt gegeben.

Die südafrikanische Justiz gewährte einem der bekanntesten Apartheid-Mörder die Freilassung auf Bewährung. Eugene de Kock war in Zeiten der Apartheid Kommandeur der Einsatzgruppe Vlakplaas, die auch als Todesschwadron bezeichnet wurde. Als Verantwortlicher für etliche Morde und Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurde er am Ende des Apartheid-Regimes im Jahr 1994 zu zweimal lebenslänglicher Haft plus 212 Jahren verurteilt.

Über 20 Jahre saß de Kock seine Verbrechen ab. In seiner Zeit als Häftling gestand er reuevoll mehr als hundert Morde, Folterungen und Betrüge im Auftrag der Regierung. Er entschuldigte sich bei den Familien seiner Opfer und arbeitete als Musterhäftling mit den Ermittlern zusammen an der Aufklärung von weiteren Verbrechen. Justizminister Michael Masutha begründete gegenüber der Presse de Kocks Freilassung als Maßnahme zur „weiteren Aussöhnung des Landes“ im Rahmen der Wahrheits- und Versöhnungskommission, die unter Nelson Mandela eingeführt wurde.  Zu großen Teilen wird die Entscheidung von der Öffentlichkeit scheinbar als richtig angesehen. Einige Angehörige hatten sich Ende letzter Woche zu de Kocks Freilassung geäußert. „Ich glaube, damit wird ein Kapitel unserer Geschichte geschlossen“, äußerte eine Witwe gegenüber dem Nachrichtensender BBC. „Es wird unserem Land helfen, nach Vorne zu schauen“, sagte eine weitere Angehörige.

Zeitpunkt und Ort der Freilassung waren geheim. Offenbar wurde de Kock bereits am vergangenen Wochenende aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Pretoria entlassen. Außerdem soll er mit Mitgliedern der „South West People´s Organisation“ in Kontakt gewesen sein. Nach Aussagen eines Mannes in de Kocks Bekanntenkreis haben diese ihm ein neues Zuhause in Namibia organisiert. Ob er das Angebot annimmt, ist bislang noch unklar.

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