Buhari ernennt sich selbst zum Minister für Erdöl
Nigerias Präsident Muhammadu Buhari wird in Zukunft die Geschicke des Ölministeriums persönlich leiten. Dies gab sein Sprecher Femi Adesina am Dienstag bei der Ernennung des neuen Kabinetts bekannt.
Nach wochenlanger Verzögerung besitzt Nigeria ab sofort wieder eine vollständige Regierung. Weil die Kandidaten aller Ministerposten erst bezüglich einer möglichen korrupten Vergangenheit untersucht werden mussten, hatte sich die Ernennung der Regierungsmitglieder mehrfach verschoben. Die Maßnahme gehört zu Präsident Buharis Wahrversprechen, die Korruption in Nigeria zu beseitigen.
Wohl auch aus diesem Grund übernimmt der Präsident persönlich das Amt des Ministers für Erdölressourcen, wie er im Rahmen der UN-Generalversammlung mitteilte. Buhari, der am 29. Mai die Präsidentschaftswahl gegen Goodluck Jonathan gewann, ist als politischer Hardliner bekannt und möchte nun sämtliche Konzessionsverträge mit ausländischen Firmen überarbeiten, um die Gewinne aus den Ölförderungen neu zu besteuern. Weiterhin soll der nigerianische Ölmarkt von „dunklen Geschäften und Korruption“ (Buhari) befreit werden.
Afrikas größte Volkswirtschaft Nigeria bestreitet seine Einnahmen hauptsächlich durch die Förderung von Erdöl. Bis zu 90 Prozent der nigerianischen Devisen gehen auf die Ölförderung zurück. Der Erdölsektor wird allerdings seit Jahren von schwerer Korruption begleitet.
Thomas Beutler
Foto: Prospects for Democratic Consolidation in Africa: Nigeria’s Transition, 26 February 2015 von Chatam House, Wikimedia Commons, CC BY 2.0