Burkina Faso: Rückkehr zur Demokratie
Oppositionspolitiker holt Mehrheit im ersten Wahlgang.
Knapp ein Jahr nach den revolutionären Protesten in Ouagadoudou, die Präsident Compoaré zum Rücktritt zwangen, hat Burkina Faso eine neue Regierung gewählt. Mit 53 Prozent ging Oppositionspolitiker Roch Marc Christian Kaboré gleich im ersten Wahlgang als Sieger hervor. Beobachter_innen bewerteten den Verlauf der Wahl als friedlich und vor allem frei, Manipulationversuche wurden nicht öffentlich. 25.000 Sicherheitskräfte waren am Wahltag im Einsatz.
Konkurrent Zephirin Diabré erhielt knapp 30 Prozent der Stimmen. Er gab sich als fairer Verlierer und gratulierte Kaboré noch am Wahlabend. Die Wahlbeteiligung lag bei 60 Prozent. Viele ehemalige Nicht-Wähler_innen gaben zum ersten Mal ihre Stimme ab um sich beim Übergang zur Demokratie zu beteiligen.
Kaboré gründete seine Sozialdemokratische Partei – Volksbewegung für Fortschritt als Protest gegen die Verfassungsänderung Compoarés 2014. Zuvor war er zehn Jahre Parlamentspräsident und Ministerpräsident in den 1990er Jahren.
Foto: Roch Marc Christian Kaboré au Forum Mondial de la Langue Française von Letartean, Wikimedia Commons, CC BY 3.0