Burkina Faso: Proteste nach wiederholtem Rebellenangriff durch Dschihadisten

Burkina Faso: Proteste nach wiederholtem Rebellenangriff durch Dschihadisten

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Demonstrierende fordern den Rücktritt des Präsidenten Burkina Fasos´. © Bu,ble Dee, Shutterstock.de
Demonstrierende fordern den Rücktritt des Präsidenten Burkina Fasos´. © Bu,ble Dee, Shutterstock.de

Inata, Burkina Faso: Bei zwei mutmaßlichen dschihadistischen Anschlägen auf eine Polizei-Einheit am letzten Wochenende im Norden Burkina Fasos an der Grenze zu Mali kamen bei einer Basis in Soum 53 Menschen ums Leben. Darunter waren neben der staatlichen Polizei und deren 49 Militärpolizisten auch vier Zivilisten; 60 werden vermisst.

Burkina Faso ist regelmäßig eine Pufferzone von militanten Rebellengruppen, welche sich im Nordosten, in der Sahelzone und an den Grenzen zu Mali, Niger und Nigeria aufhalten. So wurden diese Länder neben Burkina Faso schon des Öfteren von Angriffen extremistischer Milizen heimgesucht. Unter anderem sind unter den Milizen auch Gruppierungen, welche sich dem Terrornetzwerk IS oder Al-Kaida zugehörig fühlen. Die Angriffe richten sich hierbei vermehrt auf staatliche Organe, u.a. die des Landes zugehörigen Polizei-Einheiten, staatliches Militär und die Zivilbevölkerung, was auch darin begründet liegt, dass die Armee und Polizei, häufig abwesend sind.

Seit 2015 haben die Anschläge auf Militärposten in Burkina Faso jedoch zugenommen; vor allem an den nordöstlichen Außengrenzen des Landes. So hatten z.B. erst Mitte August dieses Jahrs in der Sahelzone, Extremisten etwa 47 Menschen, darunter vor allem Sicherheitskräfte und Anhänger einer regierungstreuen Miliz angegriffen. Es gab zahlreiche Opfer. Dschihadistische Terroristen töteten in fünf Jahren in Burkina Faso beinahe 1.600 Menschen, über eine Million Bürger*innen wurden von ihnen vertrieben. Burkina Fasos Präsident Roch Marc Kaboré zeigte diesen Mittwoch bei einer Kabinettssitzung Reue und Verständnis für jene die wütend über die Vorfälle sind; wie er betonte sind die Vorfälle als: „Funktionsstörungen auf signifikantem Niveau“ zu bezeichnen, wie africanews ihn zitierte. So hat die Regierung Burkina Fasos zukünftig eine andere Strategie in ihrer Anti-Terror-Bekämpfung angekündigt, sowie eine gezielte Fahndung nach den Verantwortlichen.

Jedoch fordern immer mehr Menschen in Burkina Faso den Rücktritt Kaboré’ s, weil er es versäumt habe, die Extremisten, auch mit Rückblick auf zurückliegende Ereignisse, zu kontrollieren. Die Anschläge am Sonntag in Soum können als eine der heftigsten seit dem Ausbruch der Gewaltbereitschaft der Milizen seit 2015, bezeichnet werden. So fanden sich in Burkina Fasos Hauptstadt Ougadougou diesen Dienstag zahlreiche Demonstrant*innen zusammen; es wurde am Dienstag dieser Woche bis Donnerstag eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Wir blicken mit Hoffnung auf eine Besserung der Zustände.

Text: Suldano Schuppan