Einigung an der burkinisch-nigrischen Grenze
Burkina Faso und Niger legen ihren jahrelangen Grenzstreit bei: Die beiden westafrikanischen Staaten einigen sich auf den Austausch von 18 Gebieten.
Im Jahr 1926 legten die französischen Kolonialherr_innen die gemeinsame Außengrenze Burkina Fasos und Nigers fest – ohne die beiden damaligen Kolonien an den Verhandlungen teilhaben zu lassen. Mit ihrer Unabhängigkeit 1960 entfachte ein Grenzstreit zwischen den beiden Staaten. Bis heute herrscht Unstimmigkeit über die circa 1.000 Kilometer lange Trennungslinie.
Jetzt scheint die Auseinandersetzung niedergelegt worden zu sein: Burkina Faso und Niger einigten sich auf den Austausch von 18 Ortschaften und Städten. Die beiden westafrikanischen Staaten akzeptierten den 2013 eingereichten Vorschlag des Internationalen Gerichtshofs. Demnach bekommt Burkina Faso 14 und Niger vier Orte zugesichert. Bis Ende 2016 soll der geplante Austausch vollzogen sein. Innerhalb der nächsten fünf Jahre dürfen die Bewohner_innen der betroffenen Gebiete ihre Nationalität wählen. Im Anschluss ist ein Zensus geplant.
„Die Grenzen wurden nicht von Afrikaner_innen gezogen, nun haben wir sie festgelegt“ erklärt der nigrische Justizminister Maron Amandou der internationalen Nachrichtenagentur Agence France-Presse. Doch für Burkina Faso ist diese Einigung nur ein kleiner Schritt hin zu einer umfassenden Lösung des Grenzproblems. Denn auch über die Außengrenzen zu den fünf anderen Nachbarstaaten besteht zum Teil Klärungsbedarf.