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Einer der Schwerpunkte des diesjährigen Africa Festivals waren Frauen in der afrikanischen Musik. Für alle, die die Höhepunkte der Konzerte noch einmal sehen wollen bzw. keine Karten mehr bekommen haben, empfehlen wir den Film zu dem ARTE wie folgt schreibt:

„Lange Zeit waren sie vor allem Choristinnen und Background-Tänzerinnen – die Frauen in der afrikanischen Musik. Doch jetzt drängen sie nach vorne, mit einer einzigartigen, charismatischen und gefühlvollen Musik. Sei es die leidenschaftliche Angélique Kidjo, die mit ihrer vollen Stimme und ihren wilden Tänzen inzwischen als die neue Mama Afrikas gilt. Oder Künstlerinnen wie Sona Jobarteh, die sich in der bisherigen Männerdomäne der Kora Musik behaupten.

Charisma, Leidenschaft und Gefühl – das zeichnet die Frauen der afrikanischen Musik aus. Lange Zeit nur im Background zu hören, drängen sie mit voller Stimme und wilden Tänzen nach vorne – und erobern sich bisherige Männerdomänen. Die Sendung "Africa Festival 2012 – Frauen in der afrikanischen Musik" stellt vier außergewöhnliche Musikerinnen vor: Angélique Kidjo, Sona Jobarteh, Sara Tavares und Y'Akoto. Sie wurde im Rahmen des 24. Africa Festivals in Würzburg aufgezeichnet, dem größten Festival für afrikanische Musik und Kultur in Europa.
 Angélique Kidjo ist die neue Mama Afrika: Die Frau, die es auf sich genommen hat, das Erbe der gefeierten Miriam Makeba anzutreten. Ihre Bühnenshow ist eine Hommage an die charismatische Grande Dame der afrikanischen Musik. Aber nicht nur das: Angélique Kidjo ist keine, die ihre Rolle als "Afrikas erste Diva" (Time Magazine) leicht nimmt. Ihre Musik ist immer auch politisch, eine Kampfansage an Armut, Gewalt und Leid in Afrika: "Wenn man Musik hört, verschwindet die Hautfarbe eines Menschen, die Sprache wird unwichtig. Sogar Feinde hören dieselbe Musik."
Als Sona Jobarteh in London aufwuchs, war die Kora, ein westafrikanisches Zupfinstrument, noch fest in Männerhand. Doch die Cousine des gefeierten Koraspielers Tunde Jegede konnte schon als Kind auf der Stegharfe brillieren. Heute ist sie eine bekannte afrikanische Virtuosin auf der Kora. 2008 erschien ihr Debütalbum "Afro Acoustic Soul" und vor kurzem veröffentlichte sie ihre neue CD "Fasiya", auf der sie neben der Kora auch Gitarre, Bass, Percussion und Kalebasse spielt – und natürlich singt.
Sara Tavares ist nicht nur in Portugal eine Kultfigur. Die Musik der in Lissabon aufgewachsenen Tochter kapverdischer Migranten ist sanft, leise und mit einer zarten moralischen Tiefe. Sie will, dass junge Menschen durch ihre Songs "bewusst werden, aktiv werden". Ihre Lieder sind inspiriert von den Klängen der Kapverden und dem portugiesischen Fado. Doch im ganz besonderen Sara Tavares-Stil findet man auch Elemente aus dem Pop, Soul oder Jazz. 

Y'Akoto wird als neuer, großer Soul Star gefeiert – dabei ist der Begriff Soul für Y'Akotos Musik viel zu eng. Ihre Musik ist genauso vielfältig wie die Länder, in denen sie gelebt hat: Deutschland, Ghana, Tschad, Kamerun, Frankreich. Gerade erst hat Y'Akoto ihr Debutalbum "Babyblues" herausgegeben. Eine kraftvolle Liebeserklärung an den Soul mit politischer Tiefe – etwa wenn sie im Lied "Tamba" die Geschichte eines Kindersoldaten besingt: "Mir geht es vor allem darum, mit meinen Songs Geschichten zu erzählen. Deswegen ist der Sound sehr reduziert. Nichts ist zu viel. Ich habe bei dieser Platte sehr darauf geachtet, dass es stets pur bleibt."

Wiederholung:
24.07.2012 um 05:00 


 

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