Friedliche Ramadan-Proteste
Vor allem jugendliche Muslime in Nordafrika stört die gesellschaftliche und staatliche Kontrolle, die während des Ramadans vorherrscht. In Marokko und Tunesien wird öffentliches Fasten-Brechen immer noch, mit Freiheitsstrafen und Geldbußen, bestraft. Das geht den Jugendlichen zu weit. Sie fordern ihr Recht auf freie Entscheidung und, dass Religion Privatangelegenheit sein muss.
Seit 2009 lehnt sich die Bewegung „Masayminch“ (Wir fasten nicht) gegen die Zwänge der alten Muslime auf, in dem sie friedlich in die Offensive geht.
In diesem Jahr luden sie auf ihrer Facebookseite Fotos von essenden, trinkenden und rauchenden muslimischen Mitgliedern hoch und veranstalteten während des Ramadans eine Protestmahlzeit in Form eines Picknicks in der marokkanischen Stadt Tizi Ouzou. Obwohl die Polizei anwesend war, schritten sie nicht ein. Der Protest verlief friedlich. Es wurde einfach gegessen und getrunken.
Die Bewegung will erreichen, dass das Gesetz, welches das Fasten-Brechen unter Strafe stellt, abgeschafft wird. Niemand sollte die Menschen zwingen können die Nahrungsaufnahme zu beschränken oder einzustellen. Wer nicht aus Überzeugung fastet, der heuchelt sich selbst und den Anderen nur etwas vor, meinen die Anhänger von Masayminch.
Die Debatte um den Ramadan-Zwang ist in Nordafrika und anderen muslimischen Staaten nichts Neues. Doch die Jugendlichen wehren sich erst seit Kurzem, – glücklicherweise friedlich.