Gemeinsam für Afrika: Ivy Qainoo und Gentleman als Botschafter in Äthiopien
Am 21. Februar 2014 begann für die beiden Botschafter von Gemeinsam für Afrika die 11-tägige Reise nach Äthiopien. Am Flughafen ahnen sie noch nicht welche Bedeutung und Intensität mit dieser Reise verbunden sein wird.
Seit der Hungerskatastrophe im Jahr 1984 ist das Bündnis aus 23 Organisationen tätig und unterstützt seitdem tatkräftig tausende Projekte in Afrika. Einige davon besuchten Ivy Quainoo und Gentleman auf ihrer Reise durchs Land persönlich und nahmen ergreifende Eindrücke mit. Bei einem Dorfbesuch erlebten sie zum Beispiel hautnah, was es bedeutet ohne sanitäre Anlagen und nur wenig sauberem Trinkwasser zu leben. Erst jetzt wurde ihnen die Tragweite der verschiedenen Projekte bewusst.
Beinahe jeden Tag reisten sie zu unterschiedlichen Projekten, um einen Einblick in deren tägliche Arbeit und Errungenschaften zu bekommen.
Ein Heim für Straßenmädchen besuchte Ivy Quainoo. Dort werden Mädchen von der Straße geholt, die wegen häuslicher Gewalt, Missbrauch oder Geldmangel von zu Hause flohen. In dem Heim werden sie resozialisiert und es wird ihnen der Mut gegeben, ein normales Leben zu führen. Auch ein Zentrum für behinderte Kinder versucht den Betroffenen ein möglichst normales Leben zu bereiten und kümmert sich vor allem um die Aufklärung der Familien. Viele nehmen an, ihre Kinder seien verflucht. Die Organisation Kindernothilfe räumt diese Missverständnisse aus dem Weg und ist tagsüber für die Kinder da.
In den Organisationen wird auf die Zusammenarbeit mit den Bewohnern der größte Wert gelegt, um die Übergabe der Projekte in die Eigenverantwortung so problemlos wie möglich zu gestalten. Es ist wichtig, dass Hilfe in Zusammenarbeit geleistet wird. So bauen die Bewohner die Brunnen selbst und ihnen wird lediglich das nötige Know-How vermittelt. Der erste Stein kann ins Rollen gebracht werden, was danach passiert, ist offen. Das auch Scheitern dazugehört, ist allen bewusst. Tillmann Otto alias Gentleman hebt hervor, dass aber auch der Tropfen auf dem heißen Stein bedeutsam sei und die Notwendigkeit von Wasser und Bildung elementar. Vor allem, um eine Wiederholung von zum Beispiel Hungerkatastrophen schon im Voraus zu verhindern. Dafür braucht es langfristig wirksame Projekte, die auch dauerhaft durch Spenden unterstützt werden müssen und nicht erst, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Die Botschafter und die Organisationen rufen nun öffentlich dazu auf, es gar nicht erst zur Katastrophe kommen zu lassen.
Die gesamte Reise hat die Gentleman und Ivy Quainoo zu Bewusstsein kommen lassen, was die Hilfsorganisationen zusammen leisten können und wie wichtig es ist, unseren Nachbarkontinent nicht aus den Augen zu lassen und unsere Hilfe ist willkommen.
Kyra Hertel