Gerichtsurteil in Kairo
Husni Mubarak – ehemaliger ägyptischer Präsident – wurde am Mittwoch zu drei Jahren Haft verurteilt. Seine Söhne Alaa und Gamal müssen wegen Unterschlagung ebenfalls jeweils vier Jahre sitzen.
Das Gericht in Kairo sah es als erwiesen an, dass die Familie über Jahre hinweg öffentliche Gelder von 13,5 Millionen Euro unterschlagen hat. Das Geld soll von den Mubaraks insbesondere für die Renovierung ihrer Präsidentenpaläste genutzt worden sein. Mubarak, der sich des Weiteren auch noch wegen der Tötung von 800 Demonstrant_innen bei Massenprotesten 2011 verantworten muss und dem in diesem Gerichtsprozess die Todesstrafe droht, nahm das Urteil regungslos entgegen. Nach Angaben des ägyptischen Nationalfernsehens müssen die Mubaraks das veruntreute Geld komplett an den Staat zurückzahlen.
Laut BBC News gab es infolge des Urteilsspruchs lediglich einen Ein-Frau-Protest für Mubarak vor der Polizeiakademie in Kairo. Vor dem Gericht machten ein halbes Dutzend Ägypter ihrer Wut auf Mubarak Luft. Das zeigt, wie wenig öffentliche Unterstützung und Aufmerksamkeit Mubarak erfährt. Viele Ägypter_innen scheinen das Interesse an dem Mann verloren zu haben, der sie seit Jahrzehnten regiert hatte. Seine Zeiten als Diktator sind endgültig vorbei.
Takeh Ethel-Dreder Asheh