Heidelberger Wissenschaftler entwickeln Geburtshilfe-Sofware für Afrika
Im Sommer diesen Jahres kommt das Pilotprojekt in Afrika zum Einsatz, bei dem eine Sofware entwickelt wurde, die Geburtshelfer künftig bei ihrer Arbeit unterstützen soll. Das von der Europäischen Union mit drei Millionen Euro geförderte Projekt ist Teil der Kampagne QUALMAT. Anliegen des Projekts ist die Verbesserung der medizinischen Kenntnisse bei der Geburtshilfe. WHO-Gesundheitsrichtlinien sollen somit in naher Zukunft in Afrika realisiert werden.
Die Sterblichkeitsrate von Müttern und Kindern ist hier um ein hundertfaches größer, als die in Europa. Weltweit sterben jährlich bis zu 225.000 Frauen und 2 Millionen Kinder aufgrund von Geburtskomplikationen. Um diese Statistik einzudämmen, finden erste Tests in Ghana, Burkina Faso und Tansania statt. Laut der Initiatoren werden die Tests mit Euphorie angenommen. Die Computerarbeit bereite den Geburtsthelfern in den ländlichen Regionen Spaß und vermittelt ihnen zudem ein Gefühl der Aufwertung ihrer Arbeit.
«Wichtig ist, dass die kritischen Situationen während einer Schwangerschaft und Geburt rechtzeitig erkannt werden.» Das System empfiehlt daraufhin Medikamente oder die Verlegung in ein Krankenhaus. «Viele Frauen können durch einfache und rechtzeitige Maßnahmen gerettet werden», so Antje Blank, Ärztin der Abteilung für Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie der Uniklinik Heidelberg. Kritische Phasen während der Schwangerschaft, und Komplikationen während der Geburt können mit Hilfe der Geburtshilfe-Sowftware deutlich verringert werden.
Gregor Stocker, 07.06.11