Im Gespräch mit Climb Malawi: Nachhaltiger Abenteuertourismus?
Climb Malawi ist eine Initiative, die Abenteuertourismus mit der Stärkung der lokalen Communitys verbindet. Durch das Angebot von Trekking-Erlebnissen ermöglicht Climb Malawi den Menschen, die natürliche Schönheit der Region zu erkunden und gleichzeitig die lokalen Gemeinden zu unterstützen sowie nachhaltige Tourismuspraktiken zu fördern. Ed Nhlane von Climb Malawi sprach mit uns über den Ansatz und die Wirkung der Organisation und beleuchtet deren einzigartigen Ansatz, Abenteuer mit sozialer Verantwortung zu verbinden.
Herr Nhlane, bitte stellen Sie sich kurz einmal vor.
Ich bin hier in Malawi geboren und aufgewachsen. Bei Climb Malawi bin ich einer der Freiwilligen. Anfang 2018 wurde ich Mitglied, nur ein paar Monate nach dessen Start. Damals nahm ich Kontakt zu einem kanadischen Auswanderer namens Tyler Algeo auf, der mit seiner Familie nach Malawi gezogen war. Als Expatriate beobachtete er eine deutliche Kluft zwischen Einheimischen und Nicht-Malawiern und fragte sich, wie Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund wirklich zusammenkommen können. Da Tyler ein leidenschaftlicher Kletterer ist, errichtete er in seinem Garten eine Kletterwand mit der kompletten Ausrüstung, die er aus Nordamerika mitgebracht hatte.
Wie hat sich das Klettern in Malawi entwickelt?
Wenn man sich die Geschichte des Felskletterns in Malawi anschaut, wurde es immer von Besucher*innen aus Europa, Amerika und Australien betrieben. Sie kamen nach Malawi, erkundeten diese wunderbare Welt, machten beeindruckende Klettertouren und reisten dann wieder ab. Auf gewisse Weise gab es eine Diskrepanz zwischen dem Potenzial, das wir für das Felsklettern haben, und dem tatsächlichen Versuch, es hier zu etablieren. Die Klettergruppen, die sich zwischen 1960 und 1980 gebildet hatten, bestanden hauptsächlich aus Weißen Menschen, die in Malawi lebten. Aber dann interessierten sich mehr Malawier*innen für das Klettern, und die Vision änderte sich. Wir begannen, Felsklettern in der Natur zu entwickeln, und der Zuspruch war überwältigend.

Wie macht Ihr den Sport für mehr Menschen zugänglich?
Als Climb Malawi wuchs, wollten immer mehr Menschen beitreten, aber Klettern ist kein billiger Sport ist. Die größte Hürde ist oft die Ausrüstung: ein Gurt, Kletterschuhe und so weiter. Das Leben in Malawi ist hart, und man kann niemandem einfach sagen, dass er oder sie teilnehmen kann, ohne die entsprechende Ausrüstung zu besitzen. Aus diesem Grund arbeitet Climb Malawi auf einer NonProfit- und Spendenbasis. Die vorgeschlagenen Beiträge sind niedrig, aber jede*r ist willkommen, unabhängig von der Zahlungsfähigkeit. Mitglieder können durch kleine Aufgaben im Kletterzentrum ihre Mitgliedschaft verdienen. Wer mehr leisten kann, wird ermutigt, extra zu spenden, um die Kosten zu decken und die Gemeinschaft am Leben zu erhalten. Diese Herangehensweise hat das Klettern zugänglicher gemacht und eine inklusive Gemeinschaft geschaffen, in der sich Menschen durch ihre gemeinsame Leidenschaft verbinden und wachsen können.
Das vollständige Interview und die Vision von Ed Nhlane für einen nachhaltigen Kletter-Tourismus in Malawi können Sie hier lesen.
Link: https://www.amz-berlin.de/informationsbroschuere-zukunftsvisionen/#toggle-id-3
Das Interview führte Henriette Meyer