Interkulturelles Theaterfestival „Made in Germany“ in Stuttgart
Morgen beginnt das Festival „Made in Germany 2019" und beschäftigt sich mit Flucht, Alltagsrassismus und Heimatsuche. Das interkulturelle Theaterfestival wagt eine künstlerische Bestandsaufnahme der aktuellen Migrationsgesellschaft.
Ab morgen, vom 13.-17. November, zeigen Stuttgarter Theaterhäuser sehenswerte Produktionen rund ums Einwanderungsland Deutschland. Beim interkulturellen Theaterfestival „Made in Germany” erzählen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln ihre Geschichte.
Chancen und Konflikte des Zusammenlebens, Alltagsrassismus, Flucht oder Heimatsuche sind die Themen einer Migrationsgesellschaft, die beim Festival aus diversen Perspektiven betrachtet werden. Insgesamt zeigt das Festival zwölf Produktionen, an denen Künstler*innen beteiligt sind, die selbst Erfahrungen mit Migration und Flucht gemacht haben – eben jene Menschen, die aufgrund persönlicher Erlebnisse unterschiedliche Realitäten der Einwanderung am besten wiedergeben können.
Teil des Programms ist auch das Stück „Jung, giftig und Schwarz” von Amina Eisner und Thandi Sebe, das Donnerstag 14.11.2019 im Theather Rampe gezeigt wird. Wie ist es eigentlich, wenn man Mitte 20, Single, feministisch und afrodeutsch ist und in Berlin lebt? Das Stück erzählt vom Alltag der Freundinnen Polly und Laela, die morgens nach einer durchfeierten Nacht Geschichten über die Flirts des vergangenen Abends teilen: der entwicklungshelfende „Brunnen-Buddler”, der „Boris Becker”, der „Horst-Peter“ und die „Olle auf‘m Klo, die auch mal gerne Schwarz wäre“. Sie überwinden ihren Kater, trotzen jedem Klischee. Und drohen doch, an ihren eigenen Idealen zu scheitern. „Jung, giftig und Schwarz” blickt mit einem zwinkernden Auge auf den ganz normalen Irrsinn des Schwarzen deutschen Alltags.
Nicht nur die Veranstalter, das Forum der Kulturen Stuttgart e.V. und die Partnerhäuser freuen sich auf neue Perspektiven, sondern auch Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst:„Unsere Lebenswirklichkeit ist durch Internationalisierung und Globalisierung, aber in manchen Teilen unserer Gesellschaft auch durch Angst vor dem Fremden geprägt. Darauf zu reagieren ist eine Aufgabe der Kultur, und in der Kunst kann es gelingen, etwaige Schranken wie Kultur und Sprache zu durchbrechen, indem Plattformen der Teilhabe und Begegnung gefördert werden. Formate wie Made in Germany tragen viel dazu bei, das respektvolle Miteinander, das Gemeinschaftsgefühl in unserem Land weiter zu stärken.“, so Petra Olschowski in ihrem Vorwort zum diesjährigen Festivalprogramm.
Karten können für 10€ / ermäßigt 7 € je Vorstellung über die beteiligten Partnertheater erworben werden.
Interessierte Leser*innen finden weitere Informationen auf der Webseite des Festivals: www.madeingermany-stuttgart.de.
Made in Germany 2019 und Tina Helena