Kampfansage der Afrikanischen Union
Nach einer Angriffsserie der Terrororganisation Boko Haram auf Nigeria, ergreifen Afrikas Staatsoberhäupter nun Maßnahmen, um die Kämpfer zurückzudrängen. Auf dem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union am vergangenen Wochenende wurde die Gründung einer regionalen Eingreiftruppe beschlossen.
Die 54 Mitglieder der Afrikanischen Union kamen am 30. Januar in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba zusammen, um sich über aktuelle Probleme und das weitere Vorgehen gegen Boko Haram zu beraten. Im Mittelpunkt der zweitägigen Besprechung beim jährlichen Gipfeltreffen stand die weitere Entwicklung und Stabilisierung der Lage. Um den Terror zu beenden, mobilisiert die Afrikanische Union (AU) jetzt eine regionale Truppe von 7.500 Soldaten, um die islamistischen Kämpfer_innen zurückzudrängen.
Am vergangenen Wochenende zeigte sich erneut, dass diese Maßnahme längst überfällig ist. Nach einem wiederholten Angriff auf die Hauptstadt des Bundesstaates Borno in Nigeria hat der Terror der Boko Haram ungeahnte Ausmaße erreicht. In der Nacht zum 1. Februar umstellten sie Maiduguri von allen Seiten und verübten Anschläge aus verschiedenen Richtungen. Augenzeugen berichteten von stundenlangen Kämpfen mit Luftangriffen und Artillerie-Feuer. Mehrere hundert Terrorist_innen aber auch Zivilist_innen sollen getötet worden sein. Tausende von Menschen sind auf der Flucht; Millionen sind in Maiduguri eingekesselt, da die Boko Haram das umliegende Gebiet bereits kontrollieren. Zwar konnte das nigerianische Militär die Miliz erneut zurückschlagen und die Einnahme der Stadt verhindern, aber es wird mit weiteren Anschlägen kurz vor der Parlaments- und Präsidentschaftswahl am 14. Februar gerechnet. Sollte es der Gruppe gelingen, Maiduguri einzunehmen und den Staat Nigeria damit weiter zu destabilisieren, so würde ihr Ziel im Norden Nigerias und den angrenzenden Gebieten einen Gottesstaat zu gründen, in greifbare Nähe rücken.
Um das zu verhindern, muss die Bildung der regionalen Truppe mit Soldat_innen aus Nigeria, Tschad, Kamerun, Benin und Niger noch vollständig vom UN-Sicherheitsrat abgesegnet werden. Über die Finanzierung beraten sich momentan die Europäische Union, sowie die Vereinten Nationen.
Foto: 50th Anniversary African Union Summit in Addis Ababa, Ethiopia, United States government work