Höhere Lebensmittelstandards für eine bessere Gesundheit
Bewusster essen ist ein Trend, der sich seit Jahren abzeichnet und auch seinen Weg nach Afrika gefunden hat. Denn durch höhere Lebensmittelstandarts und mehr Kontrollen, wie ein Beispiel in Lagos zeigt, sollen auch hier eine sichere und gesündere Ernährung gewährleistet werden.
In Deutschland und der EU gibt es klare Vorschriften zu der Herstellung, dem Transport und dem Vertrieb von Lebensmitteln. Für einige importierte Produkte müssen zudem zusätzliche Lizenzen erworben werden, um hierzulande in Vertrieb genommen zu werden. Dies alles soll dem Schutz und der Gesundheit der Verbraucher_innen dienen. Jenes Bewusstsein für sichere und gesunde Lebensmittel hat sich in den letzten Jahren auch in Afrika gezeigt.
Mit ihrer Unterorganisation NEPAD (New Partnership for Africa´s Development) hat sich die Afrikanische Union als einen wichtigen Punkt die Förderung und Sicherstellung von gesunder Agrarwirtschaft und Nahrungsmitteln gesetzt. Dieses Programm dient zum einen der bewussten und gesunden Ernährung und zum anderen dem Erreichen von internationalen Lebensmittelstandards.
Auf nationaler Ebene lässt sich diese Einstellung für bewusste Ernährung ebenfalls wiederfinden.
In Nigeria ist die Behörde NAFDAC (Natioanl Agency for Food and Drug Administration Control) zuständig für die Genehmigung von Lebensmitteln und die Überprüfung von Restaurants und Unternehmen. Mit ihrer Arbeit möchte die Institution für ein höheres Niveau bei der Gesundheit und Ernährung sorgen. Im Mai schloss die NAFDAC das berühmte Cafe Chocolate Royal in Lagos aufgrund von nicht eingehaltener Vorschriften bei der Herstellung ihrer Produkte und unzureichender Hygiene. Obwohl der Behörde, wie im Falle des Cafés eine Verbesserung der Situation gelungen ist, gibt es wiederholt Probleme durch nicht ausreichende Finanzen und Personalmangel. Das führt dazu, dass in Nigeria immer wieder Esswaren ohne NAFDAC-Siegel zum Verkauf angeboten werden oder Restaurants trotz schlechter Lebensmittelstandards geöffnet bleiben.
Zudem zeigt sich, dass auf kleineren Märkten und in ländlichen Gegenden die neuen und verbesserten Lebenmittelstandards meist noch keine Rolle spielen. Dieses Bild spiegelt sich auf dem ganzen Kontinent wider. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: Einerseits sind die regional angebotenen Waren – anders als in der EU – meist unbehandelt, wodurch sich die Landwirt_innen oder Verkäufer_innen nicht an neue Vorschriften angleichen müssen. Diese werden von Natur aus eingehalten. Andererseits haben die Farmer_innen und Anbieter_innen oft gar nicht erst die finanziellen Möglichkeiten, den Aufforderungen Folge zu leisten
Dennoch ist der Trend für wachsende Kontrollen und Standardisierung von Nahrungsmittel erkennbar. Diesen Fortschritt sieht auch die WHO (World Health Organisation), die diese Entwicklung vor allem mit der Angleichung an die europäischen und US-amerikanischen Lebensmittelstandards begründet. Denn mit diesem Schritt könne sowohl die Gesundheit und Ernährung der Menschen verbessert, als auch ein Zugang zum internationalen Markt geschafft werden.
Lydia Wiese
Foto: Gemüse, Zwiebeln, Ernährung von HolgersFotografie, CCO Public Domain, pixabay