Der „König des Soukous“ ist tot
Der kongolesische Musiker und Begründer des Soukous-Genre Aurlus Mabélé verstarb am 19. März 2020 in einem Pariser Krankenhaus. Laut Angaben von Freunden hatte er sich zuvor mit dem Coronavirus infiziert. Sobald die Reisebeschränkungen wieder gelockert sind, soll der Musiker in seinem Heimatland beerdigt werden.
Aurlus Mabélé ist nur der Künstlername des begnadeten Sängers. Er wurde mit dem Namen Aurélien Miatsonoma in Brazzaville (Republik Kongo) geboren. Dort gründete er die Band „Les Ndimbola Lokole“, mit der er sich an die Spitze des neuen Genres „Soukos“ setzte. Dieses Genre wurde in den 1960ern in der Republik Kongo immer populärer: Es beschreibt das Zusammentreffen von afrikanischer und karibischer Tanzmusik, in der sich trotz des hohen Tempos auch Bestandteile aus Pop und Soul wiederfinden lassen. Aufgrund dieser mitreißenden und einmaligen Mischung erfreuten sich Aurélien und seine Band in der Hauptstadt Kongos in den 70ern und 80ern großer Bekanntheit.
Später zog es den Musiker nach Frankreich und unter dem Künstlernamen Aurlus Mabélé gründete er die Band Loketo. Loketo bedeutet „Hüften“ auf Lingala, der Sprache der meisten Soukous-Lieder. Die Pariser Band komponierte Lieder wie Zenab, Embargo oder Waka Waka, die sich auch in Frankreich einiger Beliebtheit erfreuen konnten. So machte der „König des Soukous“ seine Musik nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent bekannt, sondern brachte sie in die ganze Welt. Eyder Peralta, der Ostafrika-Korrespondent der National Public Radio (NPR) sagte: „Mabélé definierte den Kongolesischen Soukous. Aber viel wichtiger ist, dass er Grenzen und Sprachen überwand, um Menschen zum Tanzen zu bringen“ (Übersetzung der Redaktion). Für dieses Erbe sind wir sehr dankbar.
P.S.: Wer den Wohnzimmerboden in eine Tanzfläche verwandeln möchte, hört einfach mal in „Embargo“ rein. Bei diesem Rhythmus können die Füße garantiert nicht stillhalten.
Mareike Rohloff