Nimm es mit Humor wie die Marokkaner_innen
Vor genau 59 Jahren, am 2. März 1956, erlangte Marokko sein langersehntes Ziel: die Unabhängigkeit von Frankreich und Spanien. Anlässlich dieser werden heute die Marokkaner_innen einmal genauer unter die Lupe genommen. Fest steht: Humor haben sie.
Derb, ohne viele Tabus, aber dennoch liebenswert: der marokkanische Humor. Wenn jemand über sich selbst lachen kann, dann wohl die Marokkaner_innen. Dabei wird kaum eine Gruppierung ausgelassen. Egal ob faul oder fleißig, arm oder reich, strenggläubig oder liberal, ob Mann oder Frau, jeder wird einmal auf den Arm genommen. Über menschliche Schwächen und soziale Probleme wird gewitzelt, anstatt an ihnen zu zerbrechen. Verpackt wird der Scherz in kleinen Erzählungen, gepaart mit munteren Gesten, die den Zuhörenden zum Lachen bringen sollen.
Heute noch nichts zum Lachen gehabt? Vielleicht verhelfen Ihnen diese marokkanischen Witze dazu:
Ein Polizeibeamter läuft durch die Straßen Marrakeschs und entdeckt einen Obdachlosen beim Schlafen. Er weckt ihn und fragt: „Was machst du denn da? Musst du nicht arbeiten? Wo arbeitest du?“ Darauf antwortet der Obdachlose: „Ich arbeite am Meer.“ „Wie am Meer?“, wundert sich der Polizist, „Wir sind in Marrakesch, hier gibt es weit und breit kein Meer!“. Daraufhin der Obdachlose: „Ja, und seit wann gibt es in Marrakesch Arbeit?“
Ein Bauer macht sich auf den Weg zum Markt. Im Gepäck hat er fünf Esel, die er verkaufen möchte. Als er müde wird, reitet er auf einen und zählt zwischendurch die Esel: „1,2,3,4… da fehlt ja einer!“ Er steigt ab und zählt erneut: „1,2,3,4,5… gut, es sind doch noch alle da.“ Wieder aufgestiegen schaut er nach einer Weile erneut, ob alle Esel da sind. „1,2,3,4… Mist, wo ist denn der fünfte schon wieder?“ Er steigt ab und zählt nun wieder fünf. Er seufzt: „Na gut, dann lauf ich lieber und habe fünf.“