Nollywood: Von Liebe und Integration
Mit „Brothers“ erzählt Regisseur Azubuike Erinugha eine transnationale Geschichte von Liebe und Integration.
Der nigerianische Regisseur Azubuike Erinugha macht mit einer deutsch-nigerianischen Koproduktion auf sich aufmerksam. Höchst interessant erscheint eine neue Sicht auf das Thema „Integration“, die bisher meist aus eurozentrischer Wahrnehmung dargestellt wurde und den internationalen Diskurs somit beherrschte. Der Film macht es anders und nähert sich der bestehenden hegemonialen Denkweise des globalen Nordens über den globalen Süden an, um die Kluft zwischen Afrika und Europa zu neutralisieren.
„Brothers“ nennt sich der Film, der in Nigeria, Deutschland und Belgien gedreht worden ist. Eine deutsche Frau, gespielt von Franziska Pester, begibt sich auf die Reise in den fernen Südosten von Nigeria, um die Familie ihres zukünftigen Mannes kennenzulernen. Dort stößt sie auf eine ihr noch völlig unbekannte Kultur der Musik, Symbolik, Kunst und anderen Verschiedenheiten. Die Erfahrungen, die sie auf dieser Reise macht, verdeutlichen auf angenehme Weise, was in Menschen vorgehen mag, die in eine zunächst fremde Welt eintauchen.
Hier gibt es die Herausforderungen zu beobachten, die sich ergeben wenn, sich zwei Kulturen entscheiden, die engste aller Beziehungen einzugehen und dass Liebe letztendlich ein Heilmittel ist, das die Symbiose von Gegenteilen möglich macht.
Mit bereits bekannten Nollywood-Stars wie Okey Macanthony, Salome Okeke, Fabian Adibe und Comedy-Größe Chika Okpala wird der Film nicht nur die Zuschauer in Westafrika begeistern. Er wird sich in die Sphären des internationalen Austauschs der Integrationspolitik einmischen und zeigen, dass man das Integration auch mit Witz und Charme präsentieren kann.
Julien Vindal
Foto: Day Three, 2009. Colour study, Curzon Soho von anthony lui/ flickr, CC BY-SA 2.0