Nur Verzicht kann eine globale Gerechtigkeit schaffen
Zu seinem 40-jährigen Jubiläum hat das Berliner Kinderhilfswerk ora Kinderhilfe e. V. Einige sehr spezielle Wünsche. Vor allem ruft es dazu auf, sich an den christlichen Wert des Teilens zu erinnern, und während dieser Fastenzeit nicht für sich, sondern für andere zu fasten.
Die ora Kinderhilfe e.V. wird 40 Jahre alt und hat ein paar ganz eigene Wünsche zu seinem Geburtstag geäußert. Im Rahmen einer Jubiläumskampagne zum Thema Gerechtigkeit fordert das Hilfswerk dazu auf, in der diesjährigen Fastenzeit nicht einfach zu verzichten, sondern den eigenen Überfluss zu teilen.
Ora weist darauf hin, dass die derzeitige Form der Globalisierung zwangsläufig zu einer Verteilungsungerechtigkeit führt. Während die einen im Überfluss leben, hätten andere kaum genug, während die einen hungern, werfen die anderen Lebensmittel in den Müll. Während täglich rund 24.000 Menschen verhungern, werden allein in den USA täglich Milliardengelder für Diäten ausgegeben.
„Wir sind nicht die Einzigen, die diese Ungerechtigkeit sehen“, sagt Carmen Schöngraf, Geschäftsführerin von ora Kinderhilfe und weist darauf hin, dass sich die gegenwärtige Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag ausdrücklich zu einer „Entwicklungspolitik für eine gerechte Globalisierung“ (Koalitionsvertrag der 19. Legislaturperiode, XII, 8) bekennt. Auch die von der UN bis 2030 zu erfüllende globale Agenda der SDGs, die das Afrika Medien Zentrum e.V. derzeit in einer Ausstellung und aktuellen Veranstaltungsreihe mit praktischen Ansätzen vorstellt, sieht globale Gerechtigkeit als eines der unmittelbar anzustrebenden Ziele an.
„Uns als christlichem Hilfswerk ist es ebenfalls ein Anliegen, dass wir ganz bewusst in der Fastenzeit etwas vorantreiben. Denn Fasten heißt, die Dinge durch Verzicht zu verändern“, erläutert Schöngraf die Haltung von ora Kinderhilfe e.V. und weist auf die Worte des Propheten Jesaja hin, der bereits in der Bibel den engen Zusammenhang zwischen Fasten, Teilen und Gerechtigkeit betonte (Jesaja 58,6-8). „Die Erfahrung, die wir als ora Kinderhilfe machen, ist ganz klar und einfach. Wenn jemand auf 30 Euro im Monat verzichtet und sie teilt, indem er eine Patenschaft übernimmt, dann verändert er damit das Leben eines Kindes ganz entscheidend. Wir haben ja Kontakt zu ehemaligen Patenkindern und staunen immer wieder, was aus ihnen geworden ist: vom Rockstar bis zur liebenden Mutter, bis zur Professorin. Kindern die Chance zu geben, etwas aus sich und ihren Träumen machen zu können, egal ob sie in Burundi oder Berlin geboren sind, das bedeutet Gerechtigkeit.“
Zu seinem 40. Geburtstag wünscht sich das Kinderhilfswerk ora Kinderhilfe e. V. deshalb nun auch, neue Mitstreiter*innen auf diesem Weg hin zu einer globalen Gerechtigkeit zu finden. „40 Jahre und mindestens 40 neue Patinnen und Paten, das wäre schön“, erklärt Carmen Schöngraf.
Wir teilen mit ora den Wunsch nach globaler Gerechtigkeit und freuen uns darauf, auch in den kommenden Jahren über die Hands-on-Projekte des Hilfswerk in afrikanischen Ländern berichten zu können.
Ora Kinderhilswerk e.V. & LoNam