Ping-Calls – Abzocke per Telefon
Das Handy klingelt nur sehr kurz, keine Chance rechtzeitig abzunehmen. Ruft man zurück, wird es teuer. Die sogenannten Ping-Calls sind eine bekannte Masche und treten in letzter Zeit wieder häufiger auf.
Die Meldungen über Betrugsanrufe, sogenannte Ping-Calls, haben in letzter Zeit vermehrt zugenommen. Obwohl die Masche schon längere bekannt ist, können sich die Angerufenen nur schwer schützen. Dabei rufen Telefonnummern, meist aus Marokko, Tunesien und Burundi, deutsche Mobilnummern an, die nach nur wenigen Sekunden wieder auflegen. Anschließend erhofft man einen Rückruf. Doch das kann teuer werden, denn es handelt es nicht nur um ausländische Verbindungen in afrikanische Länder, sondern auch um kostspielige Service-Nummer. Generiert werden die Anrufe von Computern, die Telefonnummern willkürlich und automatisch an- und abwählen. Bis zu drei Euro in der Minute kann ein Rückruf kosten.
Die Polizei empfiehlt unbekannte Auslandstelefonnummern einfach zu ignorieren. Personen mit Kontakten in Tunesien, Marokko oder Burundi wird empfohlen bei einer unbekannten Nummer den vermuteten Anrufer zunächst über andere Dienste wie Messenger oder soziale Netzwerke zu kontaktieren um zu prüfen, ob angerufen wurde. Vorsicht ist auch geboten, da die Auslandsvorwahlen von Burundi +257, Marokko +212 und Tunesien +216 den Vorwahlen von deutschen Städten ähnelt. Mehr Informationen zu der Betrugmasche bietet die Bundesnetzagentur. Sie hat ein sogenanntes Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbot eingerichtete. Ergaunerte Anrufe können nicht in Rechnung gestellt werden. Wenn der Betrag bereits gezahlt wurde, empfiehlt die Behörde das Geld mit Unterstützung der Verbraucherzentralen zurückzufordern.
Benjamin Diaby Prinz