Prof. Pearl Sithole setzt sich auf der Weltbühne für Menschen mit Beeinträchtigung ein
Die aus Pietermaritzburg, Südafrika stammende Professorin Pearl Sithole, stellvertretende Rektorin für Wissenschaft und Forschung am Qwaqwa-Campus der Universität des Freien Staates (UFS), nahm an einer renommierten Konferenz in der Vatikanstadt teil. Die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften hat Wissenschaftler*innen aus aller Welt zu einem kritischen Dialog eingeladen, um über die Existenz von Menschen und ihre Herausforderungen im Zusammenhang mit Beeinträchtigungen zu diskutieren. Die Konferenz diente als wichtige Plattform für die Förderung der internationalen Zusammenarbeit und die Gestaltung einer inklusiven Zukunft für Menschen mit Beeinträchtigung. Prof. Pearl Sithole erklärte: „Es war eine Ehre und ein Privileg, an dieser Zeremonie teilzunehmen und eine von nur zwei afrikanischen Vertretenden in der Akademie zu sein.“
Fokus auf Menschenwürde und gesellschaftlicher Wandel
Im Mittelpunkt der Konferenz-Diskussionen standen die Menschenwürde, sowie die Notwendigkeit, eine Kultur der Fürsorge in der Gesellschaft zu pflegen und Beeinträchtigungen als ein Spektrum zu betrachten. Die Konferenz unterstrich, wie wichtig es ist, Behinderungen als Teil des menschlichen Daseins zu betrachten, mit Bedürfnissen, die sich im Laufe des Lebens weiterentwickeln.
Die Diskussionen befassten sich mit der Rolle von Recht und Politik bei der Gestaltung gesellschaftlicher Einstellungen gegenüber Disabilities. Prof. Sithole betonte die Notwendigkeit einer Schwerpunktverlagerung und forderte die Gesellschaft auf, über eine enge Definition von „Funktionalität“ hinauszugehen und einen integrativen Ansatz zu verfolgen. Auf der Konferenz wurde auf die Herausforderungen hingewiesen, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert sind, die keinen Zugang zu angemessenen Diagnose- und Unterstützungsstrukturen haben.
Prof. Sithole stellte fest: „Es wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass Menschen mit Behinderungen und ihre Betreuer*innen mehr leiden, nicht wegen der Beeinträchtigung, sondern wegen der gesellschaftlichen Reaktion auf die Beeinträchtigung, einschließlich der mangelnden Berücksichtigung von Behinderungen im Alltag in den normalen Strukturen der Gesellschaft. Für mich ist dies eine Anklage gegen die Gesellschaft“. Es sei notwendig, Empathie in die Planung, Sozialisation und berufliche Praxis zu integrieren, ergänzt sie.
Alexandra Enciu