Kleine Helfer gegen Tuberkulose
Ratten haben einen sehr guten Geruchssinn, dadurch können sie den TBC Virus erschnüffeln und den Menschen das Leben retten. Vorranging in den ländlichen Regionen Tansanias und Mosambiks kommen die Ratten zum Einsatz und sollen dort den Virus frühzeitig diagnostizieren. Den Ratten werden bei dem Verfahren Speichelproben vorgesetzt – ist die Probe positiv verharrt die Ratte davor. Innerhalb von sieben Minuten kann eine gut trainierte Ratte so 40 Proben analysieren (Ein Mensch schafft ca. 30 an einem Tag). Die Resultate überzeugen – 561 Proben positive Speichelproben, welche von Ärzten nicht erkannt wurden, endeckten die Ratten allein im letzten Jahr.
Die gängigen Methoden zur Erkennung des Virus sind für die ländlichen Regionen Afrikas oft zu teuer, daher ist man gezwungen auf eine Technik von 1883 zurückzugreifen. Dabei wird eine Speichelprobe entommen und unter dem Mikroskop untersucht, mithilfe von Farbstoffen werden die TBC Bakterien dann sichtbar gemacht . Auf diese Weise werden jedoch nur rund 50 Prozent aller Krankheitsfälle entdeckt, da die Bakterien oft mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Tuberkulose ist noch immer die „ am häufigsten zum Tode führende behandelbare Infektionskrankheit“, so die Bilanz des Robert-Koch Instituts in Berlin. Neue Wege die Krankheit zu diagnostizieren werden somit dringend benötigt. Die Krankenhäuser lassen nun die negativen Proben erneut von den Ratten überprüfen und werden sofort informiert, falls das Ergebnis bei der zweiten Untersuchung doch positiv ausfällt. So können die Betroffenen schnell behandelt werden und die Krankheit nicht weiter verbreiten, denn jeder der nicht behandelt wird, steckt bis zu einem Dutzend neuer Menschen an.
Wer sich an dem Projekt beteiligen will, kann eine Ratte symbolisch adoptieren und bezahlt dann die 9- monatige Ausbildung des Tieres. Die Paten werden über die Entwicklung und Erfolge ihre Ratte kontinuierlich informiert und auf dem Laufenden gehalten.
Justine Fiebig