Rwanda Clothing: Von Kigali auf die Fashion Week nach Mailand
Die 31-Jährige Joselyn Umutoniwase stammt aus Kigali, Ruanda, und ist eine der angesagtesten Modedesignerinnen auf dem afrikanischen Kontinent. Das Label Rwanda Clothing hat sie im Februar 2012 gegründet. Im vergangenen Monat wurde sie als erste ruandische Modedesignerin nach Mailand eingeladen, um auf dem internationalen Laufsteg ihre Kollektion vorzustellen.
Schon lange hat Joselyn Umutoniwase auf diesen Moment gewartet. Im Februar 2019 wurde ihre Kollektion auf der Fashion Week in Mailand präsentiert. Obwohl die Modeszene in vielen afrikanischen Ländern gerade große Anerkennung bekommt und verschiedene Fashion Events stattfinden, fehlt vielen afrikanischen Designer*innen die internationale Aufmerksamkeit, sagt Umutoniwase in einem Interview.
Damit meint sie, dass „große Modelabels sich Inspiration aus Afrika holen, ohne dass das jeweilige Land davon profitiert, und ohne zu erklären, aus welcher Kultur die Inspiration kommt“. Sowohl auf dem Laufsteg als auch in Modekampagnen sind oft afrikanische Einflüsse zu erkennen, in der Kleidung, bei den Accessoires oder beim Styling.
Das Label Rwanda Clothing wurde 2012 in der ruandischen Hauptstadt Kigali gegründet. Durch das enge Verhältnis, das die Modedesignerin Umutoniwase und ihre Angestellten zum Land haben, verkörpern die Kleidungsstücke die Kultur wahrheitsgetreu und sinngemäß. So sind für die Modedesignerin und ihr Label die „Einhaltung ethischer Werte und der Menschenwürde“ feste Grundbedingungen. Sie haben den Anspruch, stets klar zu kommunizieren, woher die Ideen stammen und welche Bedeutung diese haben.
Pro Monat produziert Rwanda Clothing nur ungefähr 150 Kleidungsstücke. Alle davon sind maßgeschneidert und handgefertigt. Die Kollektion kam auf der Mailänder Fashion Week sehr gut an. Die nächsten Ziele sind nun Paris, New York und London.
Alexa Vittur