Schwarze Frau von einer Polizistin niedergeschossen – In Memoriam. Christy...

Schwarze Frau von einer Polizistin niedergeschossen – In Memoriam. Christy Omorodion-Schwundeck (1.6.1971-19.5.2011)

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Laut ihrem Ehemann war sie „ in psychologischer Behandlung, aber aggressiv oder gewalttätig war Christy nie […] Meine Frau wurde wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert, es gab sogar rassistische Übergriffe, sie fühlte sich hier einfach nicht mehr wohl.“

Für ihren Bruder ist „das Jobcenter an ihrem sinnlosen Tod Schuld! Hätte der Sachbearbeiter ihr ein bisschen Geld für Lebensmittel gegeben, wäre es nie soweit gekommen.“

Mit Entsetzen haben wir erfahren, dass eine 39 jährige schwarze Frau von einer 28 jährigen Polizistin in einem Job Center in Frankfurt erschossen wurde. Laut polizeilichem Bericht wollte sie ihre Sozialleistungen in Höhe von weniger als 50€ in bar ausgezahlt bekommen.

Es folgte ein Streit mit dem Sachbearbeiter des Job Centers. Dieser alarmierte die Polizei. Laut Polizeibericht soll die Frau ein Messer aus ihrer Handtasche herausgenommen haben und den herbeigerufenen Streifenbeamten mit einem Messerstich verletzt haben, als dieser ihren Ausweis verlangte. Daraufhin „zur Abwehr des Angriffs“ schoß seine Kollegin, die 28 jährige Polizistin auf die 39 Jährige schwarze Frau und traf sie im Bauch. Frau Omorodion-Schwundeck erlag ihren Verletzungen eine Stunde später im Krankenhaus. Der Polizist wurde am Bauch verletzt. Er wurde operiert, sein Zustand ist stabil und außer Lebensgefahr.

Dieser Vorfall erinnert an einen ähnlichen Vorfall gegen die Senegalesin Ndèye Marème Sarr, die am 14.Juli 2000 von einem Polizisten angeschossen wurde.

Ist die Hemmschwelle schnell überwunden, wenn es sich um schwarze Menschen handelt, die im Konflikt mit Behörden geraten? Ist dies nicht ein Zeichen von latentem Rassismus? Was geschah unmittelbar vor dem Messerangriff, was hat ihr der Polizist gesagt? Und wie hat der Polizist wirklich mit der Frau gesprochen?

Warum hat die Beamtin gezielt auf den Bauch und nicht in die Luft geschossen? Ist der Gebrauch der Schusswaffe in einem solchen Fall nicht unverhältnismäßig? Wie kommt es, dass geschulte Polizisten nicht in der Lage waren, die Frau zu überwältigen ohne zu schießen?

Warum hat sich der Sachbearbeiter geweigert ihr den Vorschuss bar zu bezahlen, anstatt auf eine Banküberweisung zu pochen, wie es nach den gesetzlichen Vorgaben möglich gewesen wäre?

Warum hatte die Frau ein Messer in ihrer Handtasche?

Wir erwarten eine lückenlose Erklärung des Vorfalls in allen Richtungen.

Wir sind alle zutiefst betroffen, dass eine Schwester so sinnlos ihr Leben verloren hat. Ich bin in der Stunde des Abschieds in Gedanken bei Ihnen und ihrer Familie.

Ihrer Tochter Jessica Omorodion, Ihrem Ehemann Peter Schwundeck, ihrer Familie, Bekannte und, FreundInnen hier und daheim, der Nigerian Association Rhein/Main Area e.V. und der Nigerian Community möchte ich mein aufrichtiges Beileid aussprechen.

Möge ihre Seele in Frieden ruhen!

Dr. Pierrette Herzberger-Fofana

Stadträtin. „Grüne Liste“ Erlangen

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