Solidarität oder anti-südafrikanische Stimmung?

Solidarität oder anti-südafrikanische Stimmung?

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Weitere Reaktionen auf fremdenfeindliche Gewalt in Südafrika. Zulu-König selbst nennt die Ausschreitungen abscheulich.

Bereits vergangene Woche berichtete LoNam.de über eine Reaktion namibischer Künstler_innen auf die fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Südafrika. Seitdem hat sich noch mehr getan: Immer mehr einflussreiche Organisationen, Intellektuelle und Politiker_innen anderer afrikanischer Staaten reagieren auf die ein oder andere Weise auf das Geschehen. So zeigte Mittwoch der nigerianische Senat den Zulu-König Goodwill Zwelithini für seine Äußerungen beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag an. In Malawi folgten Freitag viele dem Ruf der malawischen Verbrauchervereinigung CAMA und boykottierten südafrikanische Geschäfte.

Die Handlung des nigerianischen Staates ist insofern von Bedeutung, als Südafrika und Nigeria als wichtige Machtzentren auf afrikanischen Kontinent gelten – wirtschaftlich, aber auch im Kontext der Afrikanischen Union. Dem vorangegangen waren Demonstrationen vonseiten der nigerianischen Zivilgesellschaft. Auch hier diskutierte man über den Boykott südafrikanischer Produkte. In Malawi blieben infolge des Boykotts Niederlassungen großer südafrikanischer Ketten wie Game, PEP und Shoprite in Blantyre und Lilongwe am Freitag geschlossen.

In Südafrika befürchten nun manche, dass sich bald im gesamten südlichen Afrika eine anti-südafrikanische Stimmung ausbreiten könnte. Der umstrittene Zulu-König selbst reagierte letzte Woche zwar auf die Gewalt und nannte sie „abscheulich“. Seine Äußerungen auf Zulu, die als zündender Funke der Ausschreitungen gesehen werden, sieht er jedoch aus dem Kontext gerissen. Kritiker werfen ihm vor, er habe in ihnen eindeutig Ausländer_innen mit Ungeziefer verglichen und sie zum Verlassen des Landes aufgefordert.

Jonas Klee

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