Südafrikas Energiesektor: Die schwierige Transformation

Südafrikas Energiesektor: Die schwierige Transformation

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Windkraftanlagen (Symbolbild) © Steffen Zahn/ Wiki Commons/ CC BY 2.0

In Südafrika ließen sich Sonnen- und Windenergie in schier unbegrenzter Menge produzieren. Dennoch erzeugt das Land am Kap der Guten Hoffnung seinen Strom derzeit vor allem durch den Einsatz von Steinkohle. Der Umstieg auf die Erneuerbaren Energien verzögert sich.

Derzeit werden etwa 80 Prozent des südafrikanischen Energiebedarfs durch im Land geförderte Kohle gedeckt. Diese Versorgung hat ihre Tücken, denn die Kohlekraftwerke Südafrikas sind nicht in der Lage, wiederkehrende Stromausfälle im Land am Kap zu verhindern und verschmutzen dazu noch die Umwelt.

Laut Experten ließe sich die Stromkrise in Südafrika mit Solar- und Windenergie nachhaltig überwinden. So könnte das Land Schätzungen zufolge allein durch Windkraft das Zehnfache seines jährlichen Strombedarfs erzeugen. Damit bliebe auch genug Energie für den Export ins Ausland übrig. Da diese Erneuerbaren Energien in Südafrika produziert werden würden, wäre die Unabhängigkeit des Landes bei der Erzeugung von Strom weiterhin gegeben.

Aber der Umstieg auf Erneuerbare Energien ist für Südafrika nicht leicht. Das hat mehrere Gründe: Zum einen hält die Regierung in der Hauptstadt Pretoria an den Kohlekraftwerken fest. Sie werden von ihr als wichtig erachtet, die Stromversorgung Südafrikas zu gewährleisten. Zum anderen versucht die mächtige Lobby der Kohleindustrie, die Energiewende hinauszuzögern. Schließlich fehlt auch die Infrastruktur: Es gibt in Südafrika derzeit weder ausreichend Windparks noch Solaranlagen und auch Hochspannungsleitungen fehlen, um diese Anlagen an das südafrikanische Stromnetz anzuschließen geschweige denn deren erzeugte Energie ins Ausland auszuführen.

Aleksandar Abramović