Entlassungen im Südsudan
Regierung beschließt ausländische Arbeitnehmer durch inländische zu ersetzen - sofort!
Auf Anweisung der südsudanesichen Regierung sind bis Mitte Oktober alle ausländischen Arbeitnehmer im Land zu entlassen und durch inländisches Personal zu ersetzen.
Das gab Minister für Arbeit und Öffentlichen Dienst Ngor Kolong Ngor am Dienstag bekannt. Betroffen sind alle ausländischen Arbeitnehmer ohne Ausnahmen, dabei spielt es keine Rolle, welche Positionen sie einnehmen. Betroffen sind neben NGOs auch Banken, Hotels und Versicherungen. Ersatz sollen südsudanesische Fachkräfte schaffen. Minister Ngor rechtfertigte die Entscheidung im Sinne des Schutzes der Rechte und Interessen der südsudaneischen Bevölkerung. Die Maßnahme sei außerdem nur die Verwirklichung einer festgesetzten Verfassungsrichtlinie. Diese besagt, dass mindesten 80 Prozent aller Anstellungen im Land durch südsudanesiche Staatsbürger zu besetzen seien.
Kritiker sehen eine erneute Krise auf den Südsudan zurollen. Trotz flächendeckend guter schulischer und beruflicher Ausbildung seien insbesondere Schlüsselpositionen im gehobenen Management nur schwierig neu zu besetzen. Die Umsetzung der Verfassungsrichtlinie kommt drei Jahre nach Staatsgründung viel zu früh. Es müsse mehr Zeit geben, um inländische Fachkräfte auf zukünftige Entscheidungsträgerpositionen zu schulen. Eine Entlassung ausländischer Kräfte sei äußerst kontraproduktiv.
Die südsudanesische Bevölkerung dagegen begrüßte die Entscheidung weitgehend. Sie hoffen auf bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.