Tagung: Kolonialgeschichte im Schulunterricht
Stiftung Partnerschaft mit Afrika lädt zur kostenlosen Tagung "Reparationszahlungen und Bildungspolitik".
Stiftung Partnerschaft mit Afrika e. V. (SPA) begeistert Jugendliche mit dem zweijährigen Projekt „Herero und Nama in Politik und Schule“ für das historische Lernen und lädt zur Tagung „Reparationszahlungen und Bildungspolitik“ ins Centre francais de Berlin ein.
Neueste Debatten rufen die Bedeutung der Anerkennung von Verbrechen des Völkermordes in Erinnerung. Die bis heute vorgetragenen Forderungen von Herero und Nama sowie dem namibischen Parlament nach Reparationen zeigen, dass die Diskussion um den Völkermord an Herero und Nama international auf der politischen Tagesordnung stehe, heißt es von Seiten der SPA. Auf der Tagung sollen zum einen die Hintergründe dieser aktuellen Probleme und die Nachwirkungen des deutschen Kolonialismus thematisiert werden. Der verantwortliche Umgang gegenüber dem eigenen historischen Weg sei die dabei wichtige Anknüpfung dieser Tagung. Deutschland als Kolonialmacht und das Erbe der Vergangenheit im heutigen Namibia sollen aus verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Zu Gast werden Vertretende aus Namibia selbst, ein historischer Expert_innenkreis, Vertreter_innen aus Wirtschaft und Politik, Pädagog_innen, Lehrende und Aktivist_innen sein, die sich diesen Aufgaben stellen.
Die zweitägige, kostenlose Tagung mit Podiumsdiskussionen und offenen Workshops (zum ausführlichen Programm) findet am 6. und 7. Oktober jeweils ab 16 Uhr im Berliner Centre francais statt.
Weil der Problembereich sich auch in den Diskurs zum exemplarischen historischen Lernen einordnet und eine Reihe von Herausforderungen mit anderen Themen der Erinnerungskultur teilt, wird SPA am zweiten Tagungstag ihre im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelten Vermittlungsmodelle zum Thema „Völkermord an Herero und Nama im heutigen Namibia“ für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit zur Diskussion stellen. SPA ist als Organisation seit 2009 bundesweit aktiv und fördert mit ihrer Arbeit vor allem deutsch-afrikanische Partnerschaften.
Mit Impulsvorträgen zur gegenwärtigen politischen Lage, Podiumsdiskussionen mit Vertretenden von vor Ort aus Namibia, zahlreichen interaktiven Workshops und Roundtables, bildungspolitischen Vorträgen und einem postkolonialen Stadtrundgang – sollen Impulse gegeben werden, neue Themen, Methoden und Bilder in den Unterricht zu integrieren und durch die Konfrontation das Um- und Neudenken fördern, um Erinnerungskultur und Gedenkstättenpädagogik lebhaft zu gestalten.