Tierärzte verurteilen Green Hunting

Tierärzte verurteilen Green Hunting

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Als Green Hunting wird die Jagd mit Betäubungspfeilen bezeichnet, die gewöhnlich nur mit Genehmigung und unter Aufsicht eines Veterinärs durchgeführt werden darf. Ursprünglich für wissenschaftliche Zwecke gedacht, beispielsweise zur Markierung oder medizinischen Untersuchung von Wildtieren, hat sich diese Art der Jagd in den letzten Jahren auch für Freizeit- und Sportjäger, also für kommerzielle Zwecke, etabliert.

Besonders Südafrika wirbt damit, dass das Green Hunting der Arterhaltung und dem Schutz der Tierbestände diene und trotzdem den Nervenkitzel einer „richtigen“ Jagd biete. Der „Erfinder“ der Methode, Dr. Paul Bartels vom Wildlife Biological Resource Centre in Südafrika, betont, dass die Jagd mit dem Betäubungsgewehr sogar noch schwieriger sei als mit einer normalen Jagdwaffe, da man aus kürzerer Distanz schießen müsse und die Tiere danach häufig unberechenbar wären.

Green Hunting wird für Einzelpersonen und Gruppen angeboten und muss professionell organisiert, und von Profijägern und Tierärzten überwacht werden.

Was den Veterinären in Namibia immer mehr Sorgen bereitet, ist die bedrohliche Zunahme der illegalen Jagd auf weiße Nashörner im Nachbarland Südafrika, wobei die Wilderer vermehrt Drogen verwenden, um die Tiere bewegungsunfähig zu machen. Diese Betäubungsmittel werden normalerweise nur von Tierärzten bereitgestellt. Namibia befürchtet, dass sich die Wilderei über Südafrikas Grenzen hinaus ausbreitet und auch die Bestände im eigenen Land gefährdet. Der Veterinärausschuss will mit seinem Verbot einer tierärztlichen Beteiligung an der kommerziellen „Öko-Jagd“ verhindern, dass Tiere unnötig Stress ausgesetzt und durch Langzeitfolgen der Betäubung gefährdet werden.

SEhr., 07.10.11

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