Togo: Finanzielle Unterstützung der Bevölkerung während der Corona-Krise – ganz digital
Auch in Togo gibt es ein Programm zur finanziellen Unterstützung während der Coronakrise. Wer erhält sie? Wie funktioniert es?
„Novissi“, so heißt ein Geldtransferprogramm zur Unterstützung aller anspruchsberechtigten togoischen Bürger*innen, die durch die Coronavirus-Reaktionsmaßnahmen Einkommensverluste erlitten haben. Das Programm zielt darauf ab, den am stärksten gefährdeten Einzelpersonen und Familien während des gesamten Ausnahmezustands monatlich finanzielle Unterstützung zu gewähren.
Um am Programm teilnehmen zu können, sollte man in Togo ansässige*r Togoer*in sein, 18 Jahre oder älter sein, einen Wähler*innenausweis haben und eine berufstätige Person sein, die aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus kein tägliches Einkommen mehr hat.
Während der gesamten Dauer des Ausnahmezustands erhalten die NOVISSI-Begünstigten eine monatliche finanzielle Unterstützung von mindestens 12.250 FCFA für Frauen und 10.500 FCFA (ungefähr 18 € monatlich) für Männer für die Versorgung an Grundnahrungsmittel sowie für die Bezahlung der Strom-und Wasserkosten. Alle zwei Wochen wird die Hälfte dieses Betrags während der Dauer des Ausnahmezustands direkt in die elektronische Geldbörse der Begünstigten eingezahlt.
Die kritische Frage an dieser Förderung liegt in der Ausgrenzung ausländischer Einwohner*innen sowie von Einwohner*innen, die keinen Wähler*innenausweis haben. Unklar ist auch der Zusammenhang zwischen dem Besitz eines Wähler*innenausweises und der Teilnahme an einem Nothilfsprogramm in einer sanitären Krise. Die größte Frage bleibt aber: Warum würde zusätzlich zu den anderen oben genannten Voraussetzungen ein einfacher Personalausweis nicht reichen, um am Programm Novissi teilnehmen zu können?
Ameyo Dick