Übergangspräsident Michel Djotodia als Präsident vereidigt
Im März stürzte die Rebellengruppe Séléka den Präsidenten François Bozizé, der 2003 selbst durch einen Putsch an die Macht kam, und seine Regierung. Bozizé floh nach Kamerun, und die Rebellen setzten eine Übergangsregierung mit ihrem Anführer Djotodia als Übergangspräsidenten ein.
Séléka wurde Ende 2012 von ehemaligen Weggefährten von Ex-Präsident Bozizé gegründet, da diese sich benachteiligt fühlten. Nach einer Offensive im Dezember 2012 und dem Versuch, die Hauptstadt Bangui einzunehmen, kam es zu Verhandlungen und schließlich zu einem Friedensvertrag zwischen den Séléka-Rebellen und dem Bozizé-Regime am 11. Januar 2013. Dieser sah unter anderem eine Regierung der nationalen Einheit unter Einbeziehung der Rebellen vor. Doch die Séléka-Mitglieder fühlten sich nicht ernst genommen und waren der Meinung, Bozizé halte seine Versprechen wie die Freilassung von Gefangenen nicht ein, weshalb sie im März 2013 putschten.
Seitdem herrschen im Land Unruhen, gewaltsame Anschläge, sexuelle Übergriffe und Morde. Außerdem haben sich die sozioökonomischen Probleme wie Armut, Hunger und fehlende Gesundheitsversorgung verschärft. Etwa 1,6 Millionen der 4,6 Millionen Einwohner der Zentralafrikanischen Republik bräuchten direkte Hilfe. Obwohl das Land Bodenschätze wie Diamanten, Gold und Uran besitzt, gilt es als eines der ärmsten der Welt.
Der Umsturz wurde von der internationalen Gemeinschaft stark kritisiert. Die Afrikanische Union (AU) setzte die Mitgliedschaft des Landes aus, erteilte Sanktionen in Form von Reisebeschränkungen für Politiker und fror die Konten der sieben wichtigsten Séléka-Anführer ein.
Um die Situation in der Zentralafrikanischen Republik zu stabilisieren, wird die AU eine 3.500 Mann starke Friedenstruppe dorthin entsenden, fordert dafür aber auch die Unterstützung der Vereinten Nationen (UN). Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und die UN-Notfallkoordinatorin Valerie Amos betonten den dringenden Handlungsbedarf und die Notwendigkeit der Unterstützung durch die UN, um eine völlige Destabilisierung des Landes und ein Übergreifen des Konflikts auf die gesamte Region zu verhindern.
Momentan ist die Séléka innerlich gespalten, und der Regierung gelingt es nicht, die anhaltende Gewalt zu beenden.
Die Vereidigung von Djotodia fand am Sonntag, 18. August, in der Hauptstadt Bangui statt. Untersützer des gestürzten Präsidenten Bozizé lehnten die Vereidigung des neuen Präsidenten ab. In 18 Monaten will Djotodia Wahlen zulassen.