Überflutungen in Westafrika

Überflutungen in Westafrika

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© Hansel ohioma, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Nicht nur große Teile von Osteuropa sind von Überflutungen betroffen. Die steigenden Wasserpegel machen sich auch in Westafrika bemerkbar. Mit den Überschwemmungen wächst auch die Gefahr von Krankheiten und Ernährungskrisen.

Die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten

Laut UNICEF sollen in West- und Zentralafrika vier Millionen Menschen betroffen sein und die Behörden bestätigten mehr als 1.000 Todesopfer. Die Regierung von Nigeria spricht sogar von den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Eine Analyse der Tagesschau berichtet, dass die Städte im Nordosten des Landes betroffen sind. Grund des steigenden Wasserniveaus in Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno im Nordosten Nigerias, war der Bruch des Alau-Damms, der nach schweren Regenfällen nachgab. Die Wassermasse fegte alles aus dem Weg: Häuser, Vieh, Felder und Menschen.

Insgesamt wurden im Bundesstaat Borno eine halbe Million Menschen in Notunterkünften untergebracht. In Maiduguri riss das Wasser sogar eine Gefängnismauer mit sich, sodass hunderte Insassen fliehen konnten. Laut dem örtlichen Zoo spülte die Welle gefährliche Tiere wie Krokodile und Schlangen durch die Gemeinde.

Ärzte und Meteorologen kritisieren

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen schlug Alarm und warnte vor dem Mangel an sauberem Wasser sowie medizinischer Versorgung. Die Zahl der Malariafälle sei aktuell in die Höhe geschossen und das Gesundheitsministerium habe bekanntgegeben, dass Cholera-Fälle schon aufgetreten seien. Auch Meteorologen kritisieren die mangelnde Vorbereitung für solche Naturkatastrophen. Dr. Auwal Farouk Abdussalam sagt: „Als Meteorologe in Nigeria kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass fast alle Klimamodelle darauf hinweisen, dass Afrika am stärksten vom Klimawandel betroffen sein wird.“ Laut ihm seien die Überschwemmungen kein unerwartetes Ereignis, sondern ein jährliches. Jedoch habe sich das Muster der Überschwemmungen verändert, sodass der Regen, der normalerweise in ein oder zwei Wochen fällt, deutlich schneller fallen würde und dadurch Überflutungen auslösen kann.

Zudem wirken sich die Inflation und die schlechteren Ernten infolge des Klimawandels negativ aus. Nun kommen wahrscheinlich noch Ernteverluste durch die Überschwemmungen hinzu. Nach Angaben der nigerianischen Nothilfebehörde NEMA sind bisher mehr als 100.000 Hektar Agrarland in Nigeria überflutet worden, wobei das volle Ausmaß der Schäden noch unklar ist.

Alexandra Enciu

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