Veranstaltungstipp: Gedenkveranstaltung zum 30. Jahrestag des Völkermordes in Ruanda

Veranstaltungstipp: Gedenkveranstaltung zum 30. Jahrestag des Völkermordes in Ruanda

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Einladung zur Gedenkveranstaltung am 7. April 2024 © ora Kinderhilfe
Einladung zur Gedenkveranstaltung am 7. April 2024 © ora Kinderhilfe

Am 7. April 2024 jährt sich der Völkermord in Ruanda zum 30. Mal. Mehr als 800.000 Menschen, vorwiegend Mitglieder der Tutsi-Minderheit, wurden 1994 von der Hutu-Mehrheit getötet. Damit wurde ein Großteil der Tutsi-Bevölkerung des Landes ausgelöscht. Auch gemäßigte und oppositionelle Hutu fielen den Morden zum Opfer. Außerdem fanden etwa 150.000 bis 250.000 Vergewaltigungen von Frauen statt.

Auslöser des Völkermords war die Tötung des ruandischen Präsidenten Juvénal Habyarimana, einem Angehörigen der Hutu, am 6. April 1994. Bis heute ist ungeklärt, wer für den Abschuss seines Flugzeugs verantwortlich war. Aufgrund des langjährigen Konflikts zwischen Hutu und Tutsi, der bis in die Kolonialzeit zurückreicht, gab die Hutu-Regierung den Tutsi die Schuld an Habyarimanas Tod. Über das Radio wurde zur Tötung sämtlicher Tutsi aufgerufen, die ersten Morde fanden bereits eine halbe Stunde nach dem Tod des Präsidenten statt. Der Genozid dauerte von April bis Mitte Juli an.

Seit 2003 ist der 7. April ein internationaler Gedenktag der Vereinten Nationen. Zu diesem Anlass findet am 7. April 2024 die Gedenkveranstaltung „Frieden durch Versöhnung – Eine kritische Reflexion“ statt. Es werden Gäste aus Ruanda, Deutschland und von ora Kinderhilfe anwesend sein, einer Organisation, die seit 2006 vor allem die Witwen und Waisen des Völkermordes in Ruanda unterstützt.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Rwandan Daughters“ des Fotografen Olaf Heine statt. Olaf Heine porträtierte darin ruandische Mütter, die durch die Vergewaltigungen während des Völkermordes schwanger geworden sind, zusammen mit ihren heute erwachsenen Töchtern. Die Bilder zeigen eindrucksvoll die Stärke, Widerstandskraft, Entschlossenheit und Zuversicht der Frauen trotz der Gewalttaten, die ihnen widerfahren sind.

Die Gedenkveranstaltung findet von 16.00 bis 18.30 Uhr in der Kunsthalle Rostock, Hamburger Straße 40, 18069 Rostock statt.

Franziska Ortlieb